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Traditionself-Teamchef Frank Obermeyer im Interview

Herzlichen Glückwunsch, Frank Obermeyer! Der Teamchef der 96-Traditionself wurde am 22. Oktober 1947 in Hannover geboren und feiert demzufolge am heutigen Sonntag seinen 76. Geburtstag. Im Interview gibt er Einblicke in seine Aufgabe.

/ Klub
Auch mit 76 Jahren noch mit Leidenschaft dabei: Frank Obermeyer. (Foto: privat)

Seit den 1960ern bei 96
Seit dem 14. Lebensjahr spielte er im Mittelfeld bei Hannover 96 in der B- und A-Jugend, er wurde Niedersachsen- und Norddeutscher Meister und war in diversen Auswahlmannschaften aktiv. Mit Hannover 96 wurde er Deutscher Amateur-Vizemeister und war im Kader der Profis, unter anderem mit Größen wie Jupp Heynckes, Hans Siemensmeyer, Josip Skoblar und Rainer Zobel und kam in der Inter-Toto-Runde auf europäischer Ebene zum Einsatz. Einige Jahre spielte er als Profi in Belgien und beendete seine Karriere nach einer schweren Knieverletzung schließlich beim OSV Hannover. Seit nun fast 25 Jahren ist Obermeyer mit Leib und Seele und ganz viel Leidenschaft Teamchef der Traditionsmannschaft der von Hannover 96.

Wie kam es dazu, dass Du 1999 den Posten als Teamchef der Traditionself von 96 übernommen hast?

Frank Obermeyer (76): Mehrere 96-Idole wie Klaus Bohnsack, Freddy Heiser und Horst Podlasly kamen auf mich zu und baten mich, diese Aufgabe zu übernehmen. Nach reiflicher Überlegung mit meiner Frau und guten Freunden stimmte ich zu.

Was reizt Dich besonders an dieser Aufgabe, die ja auch viel Zeit und Arbeit benötigt?

Obermeyer:
Die Kameradschaft untereinander wird sehr großgeschrieben, man trifft immer wieder auf alte Weggefährten, lernt neue interessante, ehemalige Profis und tolle Menschen kennen.

Ihr seid viel auf großen, auch internationalen Turnieren unterwegs, macht mehrere Spiele pro Jahr. Wie schwer ist es, immer ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen?

Obermeyer:
Auf keinen Fall ist es einfach, für jedes Spiel eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen, da viele Spieler ja beruflich und auch privat stark eingebunden sind. Aber bisher haben wir es, Gott sei Dank, immer geschafft, ein gutes Team auf denPlatz zu bringen. Ich bin auch sehr froh, dass ich in Helge Sandström einen zuverlässigen Betreuer an meiner Seite habe. Wir sind einfach ein gutes Team.

Anfang November seid Ihr wieder Gast beim Legenden-Cup in Antalya, der gerade in der Türkei ein großes Ansehen hat und immer was Besonderes für alle Beteiligten ist. Ihr habt dort immer 96 auf und neben dem Rasen hervorragend präsentiert und viele neue Freunde gefunden. 2015 wart Ihr sogar Sieger des Turniers. Was traust Du Deinen Jungs zu und welche Spieler werden dort für die Roten dabei sein?

Obermeyer:
Erst einmal freuen wir uns sehr, dort wieder Gast zu sein und 96 zu repräsentieren. Bei einem Turnier kommt es immer darauf an, wie das erste Spiel läuft, ob das Glück auf deiner Seite ist, wie das Team als Ganzes funktioniert und ob die Spieler verletzungsfrei bleiben. Das zweitägige Trainingscamp vorher hilft da sehr (lacht). Unter anderem werden Altin Lala, Michel Mazingu-Dinzey, Hendrik Hahne, Morten Jensen, Björn Lindemann, Kais Manai und Martin Giesel sowie erstmals Deniz Aycicek und Timo Mertesacker für die Roten antreten, so dass wir schon sehr weit kommen können, da bin ich mir ganz sicher.

Gibt es einen Moment, den Du in den ganzen Jahren bei der Traditionself noch besonders in Erinnerung hast?

Obermeyer: Wir haben ja schon viele Benefizspiele für die gute Sache gemacht, da gab es viele Momente, in denen man von schweren Schicksalen erfahren hat und man dann natürlich auch selbst darüber nachdenkt, wie schnell sich im Leben alles ändern kann. Ein besonderer Moment war auch, als Martin Kind vor vielen Jahren die Zusage gab, bei einem Benefizspiel in Bückeburg selbst mitzuspielen. Vor der Begegnung fragte er mich, ob er seine Armbanduhr umbehalten kann, da er sich selbst nach genau zehn Minuten auswechseln wollte. Er hat tatsächlich die gesamten 90 Minuten absolviert und sogar ein Tor erzielt. Herrn Kind haben wir als Traditionsmannschaft sehr viel zu verdanken. Er hat uns immer unterstützt, dafür bin ich sehr dankbar.

Zum Abschluss noch ein paar Fragen an Dich, um Dich besser kennenzulernen. Dein Lieblingsort in Hannover?

Obermeyer:
Ganz klar die Eilenriede und der Stadtteil List, wo ich meine Kindheit und Jugend verbracht habe.

Dein Lieblingsessen?

Obermeyer:
Ein gutes Steak, medium, dazu einen frischen gemischten Salat. Geht immer.

Deine Hobbys neben dem Fußball?

Obermeyer:
Ich schwimme sehr gerne, andere Sportarten fallen leider wegen meiner COPD (eine chronische Lungenerkrankung, Anm. d. Red.) weg. Daher mein Rat an die jüngere Generation: am allerbesten erst gar nicht erst mit dem Rauchen anfangen.

Deine Stärken?

Obermeyer:
Seine eigenen Stärken zu benennen, ist immer schwierig. Ich habe Empathie allen anderen Menschen gegenüber, kann Menschen führen, bin humorvoll und stehe für Verlässlichkeit und Pünktlichkeit.

Deine Schwächen?

Obermeyer:
Ich bin sehr ungeduldig, ebenso bin ich schnell sauer, wenn es um Ungerechtigkeit geht. Da kann ich auch schon mal laut werden.

Was empfindest Du als wahres Glück?

Obermeyer:
Auf jeden Fall Familie, Gesundheit und gute Freunde.

Was kannst Du bei Menschen gut leiden und was gar nicht?

Obermeyer:
Ich finde Menschen toll, die viel Humor haben, gerne lachen, positiv sind. Ebenso Offenheit und auf jeden Fall Pünktlichkeit. Ich habe große Probleme mit Menschen, die hinterhältig sind, Unwahrheiten verbreiten oder unzuverlässig sind.

Interview: Detlev Pilz

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