Schläfrige Anfangsphase
Trotz intensiver Vorbereitung fand 96 nicht den erhofften Start ins erste Drittel. Durch schönen Kombinationsfloorball konnte der ETV Hamburg bereits nach fünf Minuten das erste Tor verzeichnen, in der neunten Minute folgten zwei weitere Treffer. Nach gut 13 Minuten und einer Unterzahl lag 96 bereits mit 0:4 zurück. Erst ein Kontertor von Spielertrainer Benedikt Stubbe auf Zuspiel von Hoang Pham (14.) brachte wieder ein Lebenszeichen. Die aufkeimende Hoffnung währte zunächst nur kurz, da der ETV keine Minute später zum Pausenstand von 1:5 traf.
Starkes zweites Drittel
Nach dem missglückten ersten Drittel hatten die zahlreichen ZuschauerInnen einen Sieg für Hannover wohl schon früh abgeschrieben. Doch Stubbes Pausenansprache in der Kabine zeigte Wirkung und sein Team zeigte Moral. Die Defensive setzte nun das um, was man sich schon vor dem Spiel vorgenommen hatte, denn Hamburgs Angriffe wurden zu Beginn des zweiten Drittels allesamt abgewehrt. Hannovers Goalie Henrik Wolf sorgte durch zahlreiche Glanztaten im weiteren Spielverlauf ebenfalls für Aufsehen. Doch auch die Offensive konnte sich in dieser Periode sehen lassen. Nach neun Minuten im zweiten Drittel traf Stubbe zum 2:5. Durch den Treffer hob sich die Stimmung auf der Bank und in der Halle merklich und Hannover konnte das Momentum ausnutzen. Schon vier Minuten später brachte Jesse Richter nach einem Torwartauswurf den Ball im Hamburger Tor zum 3:5 unter (34.). Es dauerte nur zwei Minuten, bis Johann Willeke es ihm auf Zuspiel von Jessica Schulz gleichtat und auf 4:5 verkürzen konnte (36.). Spätestens jetzt stand die Halle lautstark hinter dem Team und sah ein Weiterkommen doch wieder im Bereich des Möglichen.
Alles auf Anfang
Hannover konnte das Momentum aus dem zweiten Drittel auch mit ins dritte Drittel nehmen. Nach nur 18 Sekunden wurde der Hamburger Goalie von Kirill Baskal überwunden. Damit war der Ausgleich zum 5:5 geschafft. Doch ab diesem Zeitpunkt hielt die Abwehr der Gäste den hannoverschen Angriffen stand. Es entwickelte sich ein intensiver Kampf um jeden Ball, jede Chance und die Führung. Nachlässigkeit in der Chancenverwertung und ein nicht gegebener Penalty rächten sich schließlich für 96, denn mit noch fünfeinhalb Minuten auf der Uhr erzielte Hamburg den entscheidenden Führungstreffer. Hannover schaffte es trotz starkem Kampfgeist und einer Umstellung aufs Emptynet nicht mehr den erneuten Ausgleich zu erzielen.
Starke Leistung
Am Ende hat im dritten Pflichtspiel gegen die Piranhhas erneut das nötige Quäntchen Glück gefehlt, um siegreich aus der Halle zu gehen und in die dritte Runde des Floorball Deutschland-Pokals einzuziehen. Obwohl der Traum eines Überraschungssieges gegen den ETV II mit Ablauf des dritten Drittels zerplatzte, kann die erste Herrenmannschaft stolz auf sich sein. Trotz des zwischenzeitigen 1:5-Rückstands und der Abwesenheit mehrerer Stammkräfte - darunter Kapitän Maik Wildhagen, Routinier Simon Töpfer und Nationalspielerin Kisa von Stülpnagel - hat das Team um Aushilfskapitän Patrick Hupe viel Moral und Kampfgeist bewiesen und den Zweitligisten aus Hamburg vor zahlreiche Probleme gestellt. Es entwickelte sich letztlich ein Duell auf Augenhöhe, das auch dem hannoverschen Publikum viel Spannung bot. Die Stimmung in der Halle war ein nicht zu verachtender Faktor, der die Mannschaft ab dem zweiten Drittel durchs Spiel getragen hat. So äußerte sich auch Spielertrainer Stubbe über die Leistung ab dem zweiten Drittel zufrieden und blickt zuversichtlich auf die bevorstehenden Aufgaben in der Regionalliga. Dort verweilt die erste Herrenmannschaft nach zwei Spielen mit fünf Punkten auf Rang zwei, gefolgt von der zweiten 96-Herrenmannschaft mit vier Punkten.