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Simon Heiden ist Deutscher Meister im Ultra-Triathlon

Erst eine Autopanne, dann ein Hotel, in dem man keinen Schlaf findet, und danach rund neun Stunden Leistungssport vor sich – das kann doch nicht gut gehen – oder? Und wie: Simon Heiden (29) vom Hannoverschen Sportverein von 1896 e.V. beendete den Glücksburg-Triathlon in der Altersklasse 30-35 in 8:55 Stunden als Schnellster und sicherte sich so die Deutsche Meisterschaft. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, zumal ich beim Schwimmen und auch auf den ersten Radkilometern auf einer sehr schwierigen und ziemlich schlechten Streckenführung, überhaupt nicht in einen Rhythmus gekommen bin und ziemlich weit hinten gelegen habe.“

Rückstand aufgeholt
Als Simon Heiden vom Rad stieg und die Laufschuhe für den abschließenden Marathon anzog, da lag er zirka auf Platz drei seiner Altersklasse und Platz 15 insgesamt. „Danach lief es im doppelten Sinn des Wortes erstaunlich gut, ich merkte Stück für Stück, dass ich beim Laufen richtig gut drauf war.“ Letztlich hatte er nur noch die Profis im Rennen vor sich. „Denen konnte ich dann sogar nicht nur einige Kilometer folgen, sondern zeitweise auch die Führung übernehmen.“ Auch hier erwies sich Simon Heiden als echter Teamplayer: „Ich habe mich dann vor den einen Profi gesetzt, damit der auch mal in meinem Windschatten laufen konnte, was ich zuvor relativ lange gemacht hatte.“
So getragen von guter Form und taktisch guter Renneinteilung ließ sich der gelernte Physiotherapeut und Sportstudent den Sieg in seiner Altersklasse – unter rund 350 Startern am Ende ein beachtlicher neunter Platz im Gesamtklassement – nicht mehr nehmen. „Das hatte ich nach unserer Autopanne bei der Anreise und dem Hotel, das in der Nacht so laut war, sodass ich kaum ein Auge zumachen konnte, in keinem Fall erwartet.“

 

Simon Heider von Hannover 96 links im Bild

Erst Radsport, dann Triathlon
Nachdem Simon Heiden in jungen Jahren leidenschaftlich leistungsorientiert Rad beim HRC Hannover gefahren ist, kam er als Teenager zum Triathlon. „Radfahren konnte ich ja ganz gut, laufen ging so, und zum Schwimmen bin ich durch meine Mutter gekommen“, erinnert sich der 96er. Seine Triathlonpremiere sei aber alles andere als gut gewesen: „Ich habe mit 17 beim Maschseetriathlon mitgemacht und bin beim Schwimmen völlig eingebrochen. Nach 100 von 500 Metern habe ich auf Brustschwimmen umgestellt, weil ich gar nicht richtig kraulen konnte…“ Dadurch war natürlich jegliche Chance dahin, über die beiden folgenden Distanzen noch „Boden gut“ zu machen. Frust war die logische Begleiterscheinung, aber auch der Ehrgeiz, es künftig besser machen zu wollen. Und so folgte ein professionelles Kraultraining, und fortan reichte es nicht nur zum „Mitschwimmen“, sondern zum Start in den Triathlon-Regional- und Zweitligateams von Hannover 96.

15 bis 20 Stunden wöchentliches Training
Krankheitsbedingt ging dann eine Zeitlang immer weniger, beziehungsweise immer nur hin und wieder unregelmäßiges Training. Das ist zum Glück aktuell anders, die Krankheit ist, wie Simon Heiden selbst sagt „ganz gut im Griff“ und so konnte er auch Training und Wettkämpfe wieder aufnehmen. „Aktuell trainiere ich pro Woche etwa 15 bis 20 Stunden, jeweils mehr oder weniger gleichberechtigt auf alle drei Sportarten aufgeteilt."

Europameisterschaften sind das Ziel
So bereit sich der Athlet auch auf seine Wettkämpfe vor. Nahziel sind die Europameisterschaften, die am 8. September im niederländischen Almere stattfinden. „Mal sehen, was in meiner Altersklasse geht“, blickt der sympathische Sportler von Hannover 96 recht entspannt voraus.

 

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