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Björn Pollmann im Gespräch mit Christoph Dannowski

Viele Hannover-Promis halten sich laufend fit. Einmal im Monat lässt sich NP-Marketingchef Christoph Dannowski von einem VIP dessen Lieblingsrunde zeigen – diesmal von Björn Pollmann. Der 44-Jährige ist Geschäftsleiter des 96-Vereinszentrums an der Stadionbrücke.

Das Vereinszentrum
Unten die 150 und 450 Quadratmeter großen Hallen und die Gaststätte Stamme 96, im ersten Geschoss die Verwaltung für die inzwischen 20.500 Vereinsmitglieder – und ganz oben der digitale Fitness- und Gesundheitsbereich, dessen hochmoderne Geräte sich die Daten und Werte der Benutzer merken können. Ich bin einigermaßen beeindruckt von der Führung durch das 96-Vereinszentrum, das nun schon fast vier Jahre an der Stadionbrücke steht. „Hier schlägt das Herz von Hannover 96“, ist Björn Pollmann überzeugt. Und er setzt lächelnd dazu: „Auch wenn sich vieles in der Stadt auf die Profikicker fokussiert. 96 ist weit mehr als Fußball.“

Die Wurzeln
Wir laufen an den Outdoorplätzen vorbei und beginnen unsere sechs-Kilometer- runde an diesem durchaus freundlichen Montag. Pollmann erzählt mir von seiner unbeschwerten Kindheit im 13.000-Einwohnerstädtchen Wiesmoor in Ostfriesland, wo seine Eltern und viele Freunde heute noch leben. „Wir hatten einen Fußball-Rasenplatz direkt vor der Haustür“, sagt der 1,93 Meter große Hüne mit Idealgewicht von 93 Kilogramm. „Da konnte ich meinen kindlichen Bewegungsdrang wunderbar ausleben. In dieser Zeit gab es für mich eigentlich nur Schule und Fußball.“ Direkt nach dem Mittagessen ging es mit den Freunden aus der Nachbarschaft auf den Bolzplatz. „Reingegangen sind wir erst, wenn noch Hausaufgaben zu erledigen waren oder es dunkel wurde.“ Von der F-Jugend bis in den Herrenbereich kickte Pollmann bei Germania Wiesmoor, den Traum vom Profifußball allerdings, „den habe ich nie geträumt. Mein Talent war überschaubar, ich habe aus Spaß an der Freud’ gespielt und es nie über die Kreisliga hinaus geschafft.“ Trotzdem ist der Sport sein Beruf geworden. „Auf mich passt der Satz: Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht.“

Von Anfang an dabei!
Von Wiesmoor ging es nach Göttingen, Pollmann studiert Sportwissenschaften und Volkswirtschaftslehre. Nach dem Magister ging es weiter nach Hannover und zu 96. „Erst war ich in der Mitgliederverwaltung“, erinnert sich Pollmann an die Zeit, in der 96 noch weniger als 10.000 Mitglieder und nur sieben statt heute 17 Abteilungen hatte. „Ich durfte beim Aufschwung mithelfen und dann den Bau des Vereinszentrums von der ersten Skizze bis zur Eröffnung 2019 begleiten.“ Ein Projekt, dem eine Pandemie in die Quere kam: „Als wir hier richtig durchstarten wollten, kam Corona. 2022 war das erste halbwegs normale Jahr für unser Vereinszentrum, und wir sind unheimlich froh, dass es angenommen wird und funktioniert.“ Knapp 2000 Menschen sind bis jetzt bei 96 nur deshalb eingetreten, um dort Sport treiben zu können.

Wir laufen um den großen Ricklinger Teich bis zum Südschnellweg und über den Deich wieder zurück zur Stammestraße – Pollmann, der eigentlich beim zweimal wöchentlichen Training einen Fünferschnitt (fünf Minuten pro Kilometer) läuft, hat sich meinem gemütlichen Trab angepasst und vergleicht Ostfriesen und Hannoveraner. „Beide eher zurückhaltend und abwartend, aber freundlich und treue Seelen.“ allerdings: „Das Moin, das mir in Wiesmoor von jeder und jedem zugerufen wird, das vermisse ich in der Großstadt schon.“ Auch deshalb „lebe ich sehr gerne in Hannover, werde aber irgendwann zurückkehren nach Ostfriesland. Heimat ist Heimat.“ Und die Nordsee ist nur 20 Minuten vom elterlichen Haus entfernt.

Ins Schwärmen gerät, der Vater zweier Kinder, wenn er von seinem 25-köpfigen Team spricht. Jung, modern und engagiert sei es, von den Mitarbeitenden „kann ich täglich lernen und tue das sehr gerne“. Eitelkeit sei ihm ohnehin fremd, sagt Pollmann überzeugend. „Da bin ich ganz der Ostfriese von nebenan.“ Der übrigens nicht nur Vereinsmitglied von Hannover 96 ist. „Natürlich bin ich oft im Stadion und fiebere mit unseren Roten mit.“ Aber Siege des FC Bayern München sind ähnlich wichtig für ihn: „Beim FCB bin ich auch schon ewig Mitglied.“ Zurück am Vereinszentrum geht Björn Pollmann mit mir noch mal durchs Haus, zeigt mir das Sitzungszimmer, in dem seine Chefs vom Vorstand des e.V. turnusmäßig tagen, und die große Halle, die vormittags von der Stadt Hannover für Schulsport angemietet ist. 30 Kinder spielen gerade lautstark Ball. „Hier tobt das Leben“, sagt Pollmann und strahlt. „Mit unserem Zentrum ist 96 in der Mitte der Stadt angekommen. Wir rocken Hannover. Tag für Tag.“

 

Von Christoph Dannowski

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