NIEMALSALLEIN

Jürgen Hausmann betreut für Hannover 96 bereits seit dem 10. September 1995 ehrenamtlich die Bundesliga-Schiedsrichter rund um die Heimspiele unserer Roten. Seit dem 1:1 gegen den FSV Zwickau war er in 22 Jahren bei weit über 500 Heimspielen im Einsatz. Hierfür fährt der 71-Jährige regelmäßig die 120 Kilometer aus seiner Heimat Bodenburg zur Heinz von Heiden Arena.

Vorbereitung eines Heimspieltags
Im Gegensatz zu seinen Anfängen 1995, als es noch zu seinem Job gehörte, das Schiedsrichter-Team vom Bahnhof oder Flughafen abzuholen, organisieren die SchiedsrichterInnen ihre Anreise mittlerweile selbst. Dennoch beginnt die Betreuung der SchiedsrichterInnen durch Hausmann bereits mehrere Stunden vor dem Spiel und ist auch mit dem Abpfiff der Partie noch lange nicht beendet. Spätestens im Hotel begrüßt er die Unparteiischen, steht bei offenen Fragen zur Seite und begleitet sie gegebenenfalls zum Abendessen.

Die Schiedsrichter-Kabine
Am Spieltag ist Hausmann dafür verantwortlich, dass die „Schiris“ rechtzeitig in der Heinz von Heiden Arena sind, um sich angemessen auf das Spiel vorzubereiten. Vorab bereitet er die Schiedsrichter-Kabine vor und stellt sicher, dass für das leibliche Wohl gesorgt ist. Zudem wird die Technik überprüft, damit beim Verfassen des Spielberichts nach dem Spiel durch die/den vierte/n Offizielle/n oder beim Betrachten von kritischen Spielszenen nach Abpfiff keine unerwarteten Probleme auftreten. Hausmann kennt aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung jeden Winkel der Arena und weiß, an wen er sich in einem Notfall wenden muss.

Die Platzbegehung
Im Stadion angekommen, wartet meist bereits der Schiedsrichter-Beobachter des DFB auf die SchiedsrichterInnen. Seine Aufgabe besteht darin, die Leistungen der „Schiris“ zu bewerten und nach Abpfiff Verbesserungsvorschläge zu geben. Für die SchiedsrichterInnen steht dann die Platzbegehung an, wobei der Platzaufbau, die Coaching-Zonen, die Eckfahnen und selbstverständlich auch die Tore inklusive Tornetze auf ihre Korrektheit überprüft werden. In der Regel gibt es hier keine Beanstandungen, falls doch, ist Hausmann erster Ansprechpartner, um die Probleme schnellstmöglich zu beheben.

Begleitung des Schiedsrichter-Beobachters
Während des Spiels begleitet Jürgen Hausmann den Schiedsrichter-Beobachter auf die Tribüne und steht ihm bei Fragen zur Seite. Als ehemaliger aktiver Schiedsrichter mit 25 Jahren Erfahrung wird sich hier auch über fachliche Einzelheiten des Schiedsrichter-Wesens ausgetauscht.

Nachbesprechung mit dem Schiedsrichter-Beobachter
Im Anschluss an die Partie sorgt Hausmann dafür, dass die Unparteiischen sich gemeinsam mit dem Schiedsrichter-Beobachter kritische Spielszenen auf dem Fernseher ansehen und besprechen können. Nach der Erstellung des Spielberichts durch die/den vierte/n Offizielle/n neigt sich der Arbeitstag der „Schiris“ dem Ende entgegen und es gibt noch ein kleines Buffet in der Kabine. Anschließend bringt Hausmann sie ggf. zurück zum Bahnhof oder Flughafen.

96-Fan seit über 50 Jahren
Neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Schiedsrichter-Betreuer für Hannover 96 ist Jürgen auch Fan der Roten und war seit 1972 bei nahezu jedem Heimspiel dabei. Über seinen Freund und ehemaligen 96-Manager Karsten Surmann ergab sich für ihn 1995 die Möglichkeit, den Verein in offizieller Funktion zu unterstützen. Nach einer Auswärtsniederlage von Hannover 96 in der 2. Bundesliga gegen den VfB Leipzig kritisierte der damalige Schiedsrichter-Betreuer Willi Zormann den Trainer Egon Coordes öffentlich. Auf Wunsch des Trainers wurde anschließend Jürgen Hausmann neuer Schiedsrichter-Betreuer und blieb dies bis heute. Seine besondere Einsatzbereitschaft zeigt sich unter anderem darin, dass er sogar private Termine und Familienfeiern verschob, um seine Aufgaben im Rahmen der Heimspiele wahrzunehmen. Sein persönliches Highlight in 27 Jahren als Schiedsrichter-Betreuer waren die Heimspiele in der UEFA-Europa-League zwischen 2011 und 2013. Auch hier empfing er die internationalen Schiedsrichter-Teams inklusive der Delegierten der UEFA, oftmals sogar bereits am Vorabend des Spiels, und zeigte ihnen auf Wunsch noch die Stadt.

Aktiver Schiedsrichter beim Testspiel in Berlin
Zusätzlich zur Betreuung der Schiedsrichter kam Jürgen Hausmann 1997 unverhofft selbst zu einem Einsatz als Schiedsrichter. Der damalige 96-Coach Reinhold Fanz überraschte seine Spieler mit einem unangekündigten Testspiel gegen Tennis Borussia Berlin. Das Spiel sollte unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden und zur Vorbereitung auf das bevorstehende Aufstiegsspiel gegen Energie Cottbus dienen. Hausmann begleitete das Team spontan nach Berlin und leitete die Partie, die 96 mit 1:0 gewinnen konnte. Für den Aufstieg reichte es aufgrund einer 1:3-Niederlage in Cottbus dennoch nicht.

Freundschaften mit DFB-Schiedsrichtern
Jürgen Hausmann wird von allen SchiedsrichterInnen im DFB-Gebiet sehr geschätzt und ist einer der dienstältesten Schiedsrichter-Betreuer im deutschen Profifußball. „Man kennt sich untereinander sehr gut und ist per Du“, so Hausmann über die deutschen Spitzen-Referees. Aus gesundheitlichen Gründen verpasste er in den vergangenen Jahren leider hin und wieder ein Heimspiel und wurde von Schiedsrichter-Obmann Nils-René Voigt vertreten.

Verleihung der Ehrenmitgliedschaft
Im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung 2022 wurde Jürgen Hausmann für seine besonderen Leistungen gemäß § 21 Ziffer 4 die Ehrenmitgliedschaft bei Hannover 96 verliehen.

NEWSCENTER
Engagement
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen