Triathlon als Einstieg für Kinder bei Hannover 96
Früher, leichter und kostengünstiger als gedacht Ralf, seit gut zehn Jahren habt Ihr einen Richtungswechsel vorgenommen, legt in der Leitung Eurer Abteilung zunehmend verstärkter den Fokus auf Nachwuchsarbeit. Wie viele Kinder und Jugendliche betreiben unter Euren mittlerweile gut 500 Mitgliedern Triathlon?
Ralf Bartsch: Wir sind auch hier endlich mal ein bisschen gewachsen und mit mittlerweile ca. 20 Kindern und Jugendlichen dabei.
Gibt es so etwas, wie ein „perfektes“ Einstiegsalter? Wie alt muss man sein, ab wann fällt der Einstieg vielleicht leichter und wie viele Kids trainieren in dem Alter schon bei Euch?
Ralf Bartsch: Beim Einstiegsalter sind wir sehr flexibel. In der Regel kommen die
meisten Interessierten mit 10-12 Jahren zu uns. Wir bieten den Kindern ein 6-wöchiges Probetraining an. Dabei bekommen sie einen Einblick in die verschiedenen Trainingsangebote. Wir haben zwei verschiedene Gruppenangebote, zum einen die Einsteiger im Altersband 9-14 Jahre und die 14-20-Jährigen.
Sind da überwiegend Jungs oder auch ein paar Mädels? Oder gar mehr Mädels als Jungs? Trainieren Mädels und Jungs zusammen?
Ralf Bartsch: Leider ist das Interesse bei den Mädels bisher noch nicht so groß. Wir würden uns freuen, wenn sich das ändert.
Muss man gute/r SchwimmerIn sein und einen „Freischwimmerschein“ mitbringen oder kann man bei Euch auch das Schwimmen lernen?
Ralf Bartsch: Beim Einstieg müssen die Kinder mindestens einen „Freischwimmerschein“ mitbringen. Wir freuen uns aber auch über Kinder, die vielleicht schon in einem Schwimmverein Mitglied sind oder waren. Leider können wir keine Anfängerschwimmschule anbieten (keine ausreichenden Schwimmzeiten in den Schwimmhallen).
Was sollten Kinder denn neben Bademütze, Badehose/-anzug und Schwimmbrille noch so alles zum Einstieg an Sportbekleidung und Material für den Vereinssport bei Euch haben und mitbringen? Kannst Du uns mal kurz sagen, was das Minimum zum Einstieg ist?
Ralf Bartsch: Am Anfang reichen Turnschuhe, Laufsachen, Schwimmsachen und ein ganz normales Fahrrad.
Zum Fahrrad und den Kosten: Muss es denn zwingend gleich ein teures Rennrad sein, dann alle paar Jahre ein neues, Du weißt schon, Wachstum und so...?
Ralf Bartsch: In den Schülerklassen reicht am Anfang das ganz normale Tourenrad. Wenn das Interesse am Triathlon dann etwas intensiver ist, empfehlen wir natürlich auch den Kauf eines Rennrades. Es muss aber gar nicht immer ein Neues sein, häufig kann auch ein Rennrad von den älteren Kindern und Jugendlichen abgekauft werden.
Triathlon klingt für uns mit Schwimmen, Laufen und Radfahren, mit all dem Training doch recht aufwendig. Bedeutet das, dass man als einer unserer „Nachwuchsstars“ schon in jungen Jahren mindestens vier, fünf, sechs Mal die Woche trainieren muss, um das alles zu lernen und für den ersten Triathlon fit zu werden?
Ralf Bartsch: Nein, das ist natürlich total übertrieben. Wir starten bei den Kindern in der Regel bei zwei bis drei Trainingsangeboten in der Woche. Bei den Jugendlichen sind es dann drei bis fünf Angebote pro Woche.
Kann man das bei Euch ausprobieren, erstmal so ein bisschen hineinschnuppern, ob das was für einen ist, bevor man gleich Mitglied wird? Falls ja, wie lange?
Ralf Bartsch: Wir bieten den Kindern und Jugendlichen eine 6-wöchige Probezeit an.
Wettkämpfe für den Nachwuchs gar nicht immer so lang und weit weg – Action und Spaß garantiert
Alle denken bei Triathlon dann ja immer gleich an Hawaii und IRONMAN. Wie lang dauern, wie weit sind die Wettkämpfe für unsere jungen und sehr jungen Leute?
Ralf Bartsch: Bei fast allen Triathlon-Wettkämpfen in Niedersachsen gibt es in der Regel auch einen sogenannten Schülerwettkampf. Das startet in der Altersklasse Schüler D (6-7 Jahre, 0,05 – 1 – 02), Schüler C (8-9 Jahre, 0,1 – 2,5 - 04), Schüler B (10-11 Jahre, 02 – 5 – 1) Schüler A (12-13 Jahre, 04 – 10 – 2,5), Jugend B (14-15 Jahre, 04 – 10 – 2,5) und Jugend A (16-17 Jahre 0,75 – 20 - 5).
Man vermutet wegen der Geschichte der Sportart und den gewaltigen Umfängen und Wettkampfstrecken oder auch nur des Wettkampftempos der erwachsenen AthletInnen bei Olympia auch immer gleich Leistungssport. Wie ist das bei Eurer Jugendarbeit, zählt da überwiegend oder gar schon von Kindesbeinen an immer gleich der Leistungsgedanke? Wo ist das Spielerische?
Ralf Bartsch: Bei den jüngeren TeilnehmerInnen steht der Spaß im Vordergrund. Die Kinder sollen die Grundlagen erlernen. Wir versuchen, die Kinder und Jugendlichen an die Bewegungsabläufe und Techniken in den drei Sportarten heranzuführen. Wir wollen sie nicht überlasten und so auch Verletzungen vermeiden. Bei den Jugendlichen steht dann schon eher das zielgerichtete Training mit dem Leistungsgedanken im Vordergrund. Wir haben dafür drei sehr erfahrene Trainer bei uns im Verein. Bernd Witte ist für die Kindergruppe und Tabea Fricke und Sven Kiene sind für die Jugendlichen verantwortlich.
