47 Flüchtlinge von der Grenze zum Kriegsgebiet nach Deutschland geholt
Finanziert wurde die Aktion unter anderem durch eine Spendenaktion, die von der 96-Fanszene mit Unterstützung der Summerfield Kids Foundation anlässlich der Ligapartie gegen den 1. FC Nürnberg ins Leben gerufen worden war. Insgesamt kamen so knapp 4.000 Euro zusammen. Die Sachspenden, die im Vereinszentrum abgegeben und von dort aus zur polnisch-ukrainischen Grenze gebracht wurden, übertrafen zudem alle Erwartungen. Den Transport von Hannover nach Polen über Montabaur, von wo aus die meisten Flüchtlinge auf ihre Gastfamilien verteilt wurden, und zurück nach Hannover übernahm Kühn Busreisen.
„Wir danken den Beteiligten und natürlich den SpenderInnen sehr für ihr Engagement, ohne sie wäre diese Aktion nicht möglich gewesen“, sagt Robin Krakau, Vorstand im Hannoverschen Sportverein von 1896 e.V.
Summerfield Kids Fundation engagiert sich für sozial benachteiligte Kinder
Summerfield Kids Foundation ist Teil der gemeinnützigen Max Stillger Stiftung und engagiert sich mit eigenen Projekten für sozial benachteiligte Kinder. Durch die enge Zusammenarbeit konnte der Hannoversche Sportverein von 1896 e.V. auf ein großes Netzwerk an Gastfamilien und Kontakten von Helfern an der polnisch-ukrainischen Grenze zurückgreifen. So war es möglich, einen Spendentransport nach Polen zu ermöglichen und anschließend Geflüchtete in Deutschland unterzubringen.
Fahrt verzögert sich
„Ursprünglich wollten wir bereits unmittelbar nach der Spendenaktion losfahren, doch durch viele Komplikationen vor Ort an der Grenze und Problemen mit der Unterbringung der Flüchtlinge mussten wir warten, bis wir von der Summerfield Kids Foundation die Info bekamen, endlich losfahren zu dürfen. Leider hat uns dann auch noch Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Anstatt wie geplant mit zwei Bussen, konnten wir nur mit einem Bus losfahren, da durch mehrere Corona-Erkrankungen der zweite Bus komplett ausfiel“, berichtete Krakau. Unter anderem wurde der Tross von Dennis Hoffmann und Jonas Libor, zwei Mitarbeitern des Vereins, auf der etwa 1.000 Kilometer langen Tour begleitet.
Erleichterung bei allen Beteiligten
Als dann alle 47 Frauen und Kinder in den Bus eingestiegen waren, konnte die Reise in die neue „Heimat“ angetreten werden. Dennis Hoffmann: „Im Bus kehrte nach einer halben Stunde etwas Gelassenheit ein, und die Geflüchteten kamen etwas zur Ruhe.“ Die Stimmung schwankte zwischen Erleichterung, Hoffnung und Verzweiflung. Vielen dieser Menschen sah man an, dass sie schlimmes erlebt haben. Die individuellen Schicksale lassen sich nur schwer in Worte fassen. Dennoch wollen sie nicht einfach den Gastfamilien auf der Tasche liegen. Viele fragten nach Möglichkeit zu arbeiten und suchen nach Tipps für das schnelle Erlernen der Sprache“, ergänzt Dennis Hoffmann, der dank seiner russischen Sprachkenntnisse als Übersetzer fungieren konnte. Die Familien wurden durch die Spenden des Rewe Bastian Schütt versorgt.
Hannover 96 will sich weiter engagieren – Spenden erwünscht
Hannover 96 wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Menschen aus der Ukraine den sicheren Weg nach Deutschland finden. „Es geht auch, aber nicht nur um finanzielle Unterstützung“, sagt Sebastian Kramer, Vorstandsvorsitzender von Hannover 96, „uns ist es wichtig, dass die geflüchteten Frauen und Kinder in Familien kommen. Das ist der erste wichtige Schritt für die Integration in unsere Gesellschaft. Dafür braucht es Menschen, die bereit sind zu helfen und Menschen bei sich aufnehmen. Finanzielle Spenden werden benötigt, um die Logistik weiter aufrecht zu erhalten, und auch Sachspenden werden weiterhin im Vereinszentrum entgegengenommen. Dieses Thema liegt den Gremien von Hannover 96, den ehrenamtlichen und angestellten MitarbeiterInnen des Vereins sehr am Herzen. Das Engagement auf allen Ebenen ist groß. Bitte helfen Sie mit.“