NIEMALSALLEIN

Am Samstag empfing die 1. Herren von Hannover 96 den amtierenden Pokalsieger (coronabedingt noch von 2019) im Lindener Stadion. Die Lilienthaler Wölfe kamen als Tabellenführer der 2. Floorball-Bundesliga Nord/West in die Landeshauptstadt. Die letzten Aufeinandertreffen der niedersächsischen Teams lagen zwei Spielzeiten zurück - beide Spiele gewannen damals die Wölfe und wurden schließlich Regionalligameister vor 96. Auch diesmal wurden die damaligen Aufsteiger ihrer Favoritenrolle gerecht und zogen mit 9:3 (1:0, 6:1, 2:2) in die dritte Pokalrunde ein.

Solides Auftaktdrittel von 96
Dass Hannover motiviert war, deutete sich schon vor Spielbeginn an. Mit 16 Feldspielern war das Team von Spielertrainer Benedikt Stubbe personell breit aufgestellt. Mit zwei Reihen und der logischen wie wichtigen Vorgabe, vermeidbare Fehler zu unterlassen, ging es in das 1. Drittel. Eine solide Defensivleistung machte es den Gästen schwer, gefährlich vor das Tor von 96 zu kommen. Goalie Henrik Wolf wusste die meisten sich dennoch bietenden Chancen zu vereiteln. Nach knapp sieben Minuten konnte der Favorit jedoch in Führung gehen - ein Fehler im Spielaufbau wurde direkt bestraft. Hannover erspielte sich ebenfalls Chancen, doch nach 20 Minuten stand das 0:1 auf der Anzeigetafel.

Vorentscheidung im 2. Drittel
Die bis dato gute Mannschaftsleistung wollten die 96er im zweiten Drittel in Zählbares verwandeln. Steffen Mollenhauer gelang dies auf Vorlage von Stubbe nach fünf Minuten mit einem abgefälschten Schuss aus dem Rückraum - 1:1! Der Jubel sollte jedoch nicht lange anhalten, denn Lilienthal ging keine Minute später erneut in Führung.

Eiskalter Titelverteidiger
Ab etwa der Hälfte des Spiels begann eine Phase, in der Hannover glücklos agierte. Stubbe stellte die Formation auf drei Reihen um, um dem Team konditionell mehr Luft zu verschaffen. Doch der Titelverteidiger nutzte zu viele Unkonzentriertheiten in der Verteidigung konsequent aus, fünf weitere Gegentore bis Drittelende waren die Folge. Auf der Gegenseite vergab Hannover noch ein paar Großchancen, sodass es mit einem etwas zu hoch ausgefallenen Zwischenstand von 1:7 in die Pause ging.

Motivierendes Schlussdrittel
Im Schlussdrittel konnten Kapitän Maik Wildhagen und sein Team wieder an die Leistungen der ersten Spielhälfte anknüpfen. Zwar erhöhte Lilienthal die Führung schnell auf einen 7-Tore-Vorsprung, doch Hannover wollte dieses Drittel für sich entscheiden und kam in der Drittelbilanz immerhin auch zwei Mal zum Ausgleich. Zunächst verwertete Stubbe einen langen Auswurf von Torhüter Wolf zum zwischenzeitlichen 2:8, drei Minuten später verwandelte Patrick Hupe einen schön ausgespielten Angriff über Christian Schulze zum 3:9-Endstand.

Konzentration auf die Regionalliga-Saison
Für die anwesenden Zuschauerinnen und Zuschauer war es trotz der auf dem Papier etwas zu deutlichen Niederlage ein sehenswertes Pokalspiel. Für das Team gilt es, Schwächephasen wie im zweiten Drittel abzustellen und sich nun voll auf die noch junge Regionalliga-Saison zu konzentrieren. Mit einem Sieg aus bislang nur einem Spiel (6:4 gegen TV Eiche Horn) hat man noch alle Chancen auf die vorderen Tabellenplätze, wofür in zwei Spielen im November der Grundstein gelegt werden kann. Das nächste Heimspiel gegen den MTV Mittelnkirchen, der bislang die gleiche Bilanz in der Liga aufweist, wird dabei ein wichtiger Schritt sein (28.11.2021, 12 Uhr, Leibnizschule). Für alle anderen 96-Teams stehen demnächst fast ausschließlich Auswärtsspieltage auf dem Programm – Ausnahme: Das Kleinfeld-Team darf sich in der Verbandsliga vor heimischem Publikum präsentieren (13.11.2021, ab 10:30 Uhr, Leibnizschule).

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