Was wird gebaut?
An der Stadionbrücke gegenüber dem Neubau des Siloah-Klinikums entsteht ein zwei bis dreigeschossiges Gebäude mit verschiedenen Außenanlagen. Es wird die neue Heimat des Breitensports mit vielfältigen Sportangeboten für die Abteilungen und einer Geschäftsstelle, in der erstmals alle bisher auf mehrere Büros im Stadtgebiet verteilten Mitarbeiter einen Platz finden. Gebaut werden außerdem:
Ein Dach für viele
Auch mit dem neuen Vereinssportzentrum wird Hannover 96 am Konzept des Breitensports verteilt über das gesamte Stadtgebiet festhalten. Der Grund ist einleuchtend: 96 ist längst zu groß geworden, um alles an einem Standort zentrieren zu können. "Dann müssten wir fünf neue Sportzentren bauen", sagt Feldmann. Dennoch finden in dem neuen Vereinssportzentrum viele Abteilungen ein Zuhause, nicht nur die seit Jahren stark wachsende Fit & Kids-Abteilung, sondern auch Dart- und Schach.
Aber auch Badminton, Floorball, Fußball oder Tischtennis können die neuen Sporthallen nutzen, im Fitnessbereich bieten sich für Leichtathleten und Triathleten attraktive Trainingsmöglichkeiten.
Kein Wandel zum Fitnessverein
96 reagiert mit dem großen Fitness- und Gesundheitsstudio auf den Trend, dass sich der "Sportmarkt" in den vergangenen Jahren stark gewandelt hat und weiter wandeln wird: viele Menschen organisieren ihren Sport selbst, wollen schnell und effektiv trainieren. Das neue Vereinssportzentrum trägt dieser Entwicklung Rechnung. "Wir werden vielen Fitnessstudios in Hannover voraus sein und etwas anbieten, was es in dieser Form in der Stadt nicht oft gibt", sagt Feldmann. Das allerdings bedeutet nicht, dass sich der Breitensportverein 96 zu einem Fitnessverein wandeln wird. "Im Fitnessbereich gibt es das größte Steigerungspotenzial", sagt Feldmann. Die größte Fläche im neuen Sportzentrum nehme der Fitnessbereich trotzdem nicht ein. "Der Breitensport wird bei uns nicht hinten rüber fallen, im Gegenteil. Bei uns sollen alle Generationen aktiv sein können", sagt Feldmann.
Blick auf die Chancen
Fünf Millionen Euro Eigenkapital steckt der Verein in das neue Vereinssportzentrum. Fünf Millionen Euro werden fremdfinanziert. Dass das einigen Mitgliedern Sorgen macht, kam bei der Informationsveranstaltung zum Ausdruck.
"Wir nehmen diese Sorgen ernst und wünschen uns gleichzeitig, dass die Chancen gesehen werden", sagt Feldmann. Er und sein Stellvertreter Björn Pollmann sind sicher, dass bereits nach anderthalb Jahren die Auslastung erreicht sein wird, um das Sportzentrum finanziell komplett autark betreiben zu können.
In den ersten anderthalb Jahren würde der Gesamtverein ein Defizit ausgleichen können. Zusätzliche Absicherung würde - im Falle einer Ausnahmegenehmigung von der sogenannten 50+1-Regel, die der Verein gemeinsam mit Martin Kind und der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA beantragt hat - eine Patronatserklärung zur Kreditabsicherung geben.
"Weil wir 96 sind"
"Wir erweitern nicht nur unser Angebot und werden attraktiver, wir haben auch einen großen Kundenstamm", sagt Feldmann. Oder wie es Ralf Jurgeit, der Abteilungsleiter der 96-Leichtathleten, ausdrückte: "Das Selbstbewusstsein, dass wir das hinkriegen, sollten wir als 96 haben. Viele Menschen wollen bei uns Sport treiben, weil wir 96 sind." Auch Marvin Mahlert, der Abteilungsleiter von Fit & Kids, sieht großes Potenzial: "Wir haben seit vielen Jahren Probleme, Hallenzeiten zu bekommen. Künftig haben wir zusätzliche Möglichkeiten und die Chance, Jungen und Mädchen aus der Kindersportschule, denen wir ab einem bestimmten Alter bislang keine Angebote machen konnten, bei uns in den Abteilungen zu halten."
Stolz und Zuversicht
Hansi Teille, der Leiter Tischtennisabteilung, ist davon überzeugt, dass "das Vereinssportzentrum erfolgreich sein wird. Der Standort mit seiner guten Erreichbarkeit mit Bahn und Auto ist ideal". Sein Wunsch: "Nicht immer nur alles negativ sehen, nicht immer nur auf die Risiken schauen." Sondern mit Stolz und Zuversicht aufbrechen in die neue Heimat für den Breitensport bei 96. Diese Aufbruchstimmung kam rüber bei der Informationsveranstaltung, die von einer konstruktiven Atmosphäre geprägt war. "Es ist gut und wichtig, dass wir miteinander und nicht übereinander reden", sagt Feldmann. Am Ende herrschte beim wichtigsten Punkt Einigkeit: dem Wunsch, dass das neue Vereinssportzentrum ein Erfolg wird.
hr